Schulterinstabilität / -luxation (Ausgekugelte Schulter)
Eine Instabilität des Schultergelenks kann angeboren oder durch einen Unfall hervorgerufen sein. Wesentlich häufiger ist die erworbene Instabilität im Anschluss an ein einmaliges Auskugeln (Luxation) der Schulter bei einem Unfall. Die Schulter kugelt dabei meistens nach vorne aus. Beim Auskugeln der Schulter kommt es häufig zu einer Schädigung der schulterstabilisierenden vorderen Gelenkstrukturen der Gelenklippe (Labrum) und der vorderen Schultergelenkskapsel. Im Anschluss an das Einkugeln der Schulter, welches häufig in Narkose durchgeführt werden muss, sollte die Schulter zunächst für einen kurzen Zeitraum in einer Orthese ruhiggestellt werden.
Welche Symptome macht eine Schulterinstabilität?
Leider kommt es ohne Operation bei den meist jungen und aktiven Patienten zu einem Gefühl der Instabilität und mit zunehmender Häufigkeit auch zu erneuten Luxationen. Es resultiert eine starke Einschränkung im täglichen Leben, da die Schulter im weiteren Verlauf schon bei einfachen Überkopfbewegungen oder im Schlaf auskugelt. Die konservative Behandlung hat insbesondere bei jungen Patienten nur geringe Erfolgsaussichten, da die geschädigten Strukturen nicht anatomisch wieder anheilen. Bei verbliebener Instabilität, insbesondere nach mehreren Luxationen ist daher eine operative Stabilisierung zu empfehlen.
Operative Behandlung: Arthroskopische Labrumrefixation / Kapselshift
Die operative Therapie der traumatischen Schulterinstabilität umfasst die Rekonstruktion der abgerissenen Gelenklippe (Bankart-Läsion) und der Schultergelenkskapsel. Diese Operation wird in arthroskopischer Technik mit Spezialinstrumenten durchgeführt. Dabei wird die abgerissene Gelenklippe mit Fadenankern an ihren ursprünglichen Ansatz an der vorderen Gelenkpfanne befestigt und die Schulter somit erneut stabilisiert. Zusätzlich kann bei dieser Operation eine Raffung der zu weiten Gelenkkapsel von vorne oder hinten je nach Richtung der Luxation durchgeführt werden.
Operation nach Latarjet (Transfer des Proc. coracoideus)
Bei ausgeprägtem glenoidalen Knochenverlust, z.B. nach Glenoidfraktur oder gescheiterter Voroperation sind arthroskopische Weichteiloperationen wie die Bankart OP nicht ausreichend. In diesen Fällen kann ein Transfer des Proc. coracoideus die Stabilität der Schulter wiederherstellen. Der Proc. coracoideus wird mit Schrauben an den vorderen Gelenkpfannenrand fixiert um den Knochenverlust, der durch die stattgehabten Luxationen entstanden ist, auszugleichen.
Atraumatische (angeborene) Schulterinstabilität
Seltener ist die chronische Instabilität der Schulter aufgrund einer angeborenen Bindegewebsschwäche, die sich auch an anderen Gelenken (überstreckbare Knie- oder Ellenbogengelenke) zeigt. Es besteht eine Neigung zur Luxation durch eine schwach ausgebildete Gelenkkapsel und eine dadurch stark bewegliche Schulter. Die bevorzugte Richtung der Luxation ist hier ebenfalls nach vorne, es kommt aber auch zu hinteren Luxationen. Anders als bei unfallbedingten Luxationen an normal ausgebildeten Schultergelenken kommt es bei der angeborenen Instabilität seltener zu einer Schädigung der stabilisierenden Gelenkstrukturen.
In diesen Fällen ist die konservative Therapie zunächst von entscheidender Bedeutung, besonders wenn keine Schädigung der stabilisierenden Strukturen vorliegt. Bei verbleibender Instabilität kann auch in diesen Fällen eine operative Therapie mittels arthroskopischer Verkleinerung der Gelenkkapsel notwendig sein.
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